Kennen Sie „Women in Mobility“ der Wiener Linien, das „Erste Pride Network“, oder das „Black Googler Network“? 

Das sind Communitys in Unternehmen, die Mitarbeiter:innen mit gemeinsamen Interessen, Hintergründen oder Herkünften vernetzen. Sie bieten eine Plattform, um Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. 

Affinity Groups sind eine faszinierende Möglichkeit, tiefergehende Beziehungen zwischen Mitarbeiter:innen und Unternehmen zu schaffen. Das funktioniert, wenn die Werte der Gruppe und die des Unternehmens zusammenpassen. Es entsteht intrinsische Motivation, Engagement und Loyalität. Das schafft Bindungs- und Begeisterungskraft für bestehende Mitarbeiter:innen und Anziehungskraft für neue Talente. 

Kein Wunder also, dass die Liste der Unternehmen, die auf Affinity Groups im Employer Branding setzen, lang ist: Google, Facebook, Amazon, Microsoft und IBM gehören genauso dazu, wie die Österreichische Post AG, A1, Red Bull, die Wiener Linien, die Erste Bank oder die Vienna Insurance Group. Sie alle haben die Kraft der Gemeinsamkeiten erkannt. 

Auf einen Blick: Warum sind Affinity Groups im Employer Branding so erfolgreich? 

  • Affinity Groups stärken das Gefühl der Zugehörigkeit und Identifikation der Mitarbeiter:innen mit Ihrem Unternehmen. 

  • Sie sind ein entscheidender Faktor bei der Anziehung und Gewinnung von Talenten. Einerseits, wenn diese selbst einer der Gruppen angehören und andererseits, weil Diversität ein attraktives Arbeitsumfeld signalisiert.

  • Sie fördern eine diverse und inklusive Unternehmenskultur. 

  • Zusammengehörende Gruppen sind häufig in Vereinen, Organisationen oder Initiativen strukturiert und können daher in der Kommunikation gezielt durch spezifische Botschaften angesprochen werden.

Communitys im Unternehmen den Nährboden zu geben, damit sie entstehen, ist absolut vielversprechend. Es ist ein moderner Weg eine Employer Brand zu entwickeln, die über den werblichen und kommunikativen Schein hinaus, echte Attraktivität für Mitarbeiter:innen schafft. 

Aber es ist auch nicht so einfach. Es setzt voraus, dass das Unternehmen bereit ist, Vorschläge und Ideen ernst zu nehmen und sich weiterentwickeln will. 

Wie können Communitys im Unternehmen aufgebaut werden?

  • Überprüfen Sie die Wertewelt Ihres Unternehmens. Wo steht das Unternehmen heute? Welche Werte werden gelebt, welche sind inhaltslos? 

  • Setzen Sie ein Set an Werten auf, die authentisch im Unternehmen gelebt werden und glaubwürdig auch von Mitarbeiter:innen bestätigt werden können. 

  • Identifizieren Sie Communitys, die mit Ihren Werten zur Wertewelt des Unternehmens passen. 

  • Schauen Sie, ob es bereits im Unternehmen diese Communitys gibt. Das können beispielsweise Eltern, Frauen, Sportler:innen, Menschen mit Migrationshintergrund, Vertreter:innen der LGBTQ+ Community und viele mehr sein. 

  • Identifizieren Sie Vertreter:innen dieser Community, die bereits im Unternehmen arbeiten. 

  • Gewinnen Sie diese als Mitwirkende und beginnen Sie gemeinsames mit Ihnen an der Gestaltung dieser Community zu arbeiten. 

  • Definieren Sie einer klaren Agenda der Community. Arbeiten Sie gemeinsam an Zielen und Aufgaben sowie gemeinsamer Kommunikationswege und Austauschmöglichkeiten. 

Mc Kinsey hat die Kraft von Affinity Groups (im Paper Employee Resource Groups genannt) im Jahr 2022 untersucht und kommt zum Schluss, dass „Mitarbeiter:innen heute ihren Job stärker als je zuvor mit einem Sinn verbinden. Sie möchten am Aufbau und der Weiterentwicklung von Richtlinien, Praktiken und Verfahren beteiligt sein – insbesondere im Bereich der Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion. Mitarbeitende möchten gehört werden und wissen, dass ihre Stimme zählt. Sie möchten mitwirken, Lösungen zu finden.“

Die Chance für Organisationen ist klar: ihre Employee Resource Groups als Ideengeber und Motoren des Wandels zu positionieren. Wenn sie gut verwaltet und angemessen unterstützt werden, können sie zu kraftvollen Förderern werden. 

Inhalt
  1. Auf einen Blick: Warum sind Affinity Groups im Employer Branding so erfolgreich? 
  2. Wie können Communitys im Unternehmen aufgebaut werden?